Wenn der TuS Bersenbrück ein Tor erzielt hat, hört alles auf sein Kommando: Anheizer Hermann Middendorf baut sich dann vor den Stehplatzrängen auf und gibt alles. Mit vollem Körpereinsatz fordert er die Zuschauer zum von der Nordsee bis ins Weserbergland bekannten "Attacke" auf. Wir haben mit dem Kultfan über seine Leidenschaft für den TuS gesprochen.
"In der Gymnasiumhalle in Bersenbrück habe ich das Toben gelernt, wie man die Spieler anheizen kann. Die schrien damals schon: Wir wollen den Hermann sehen! Wenn ich dann da war, spielten die einen ganz anderen Volleyball. Dann krachte das Haus", verrät Hermann Middendorf die Ursprünge seines Kultstatus. Zum äußerst erfolgreichen Volleyballteam der 1980er Jahre gehörte auch sein Sohn. Der dankte seinem Vater nach den Gewinn der Deutschen Meisterschaften dafür, dass er ihn ein halbes Jahr lang die Kellertreppe hoch und runter gescheucht hatte. Seine Motivationskünste bewies der Bersenbrücker später auch bei den GSV-Volleyballern in Osnabrück. "Die hab ich in die Bundesliga reingegrölt", erinnert sich Middendorf unter anderem an ein Aufstiegsspiel bei dem ihm die Osnabrücker Fans gehorchten.
Mittlerweile peitscht der Vollblutfan die Kicker des TuS Bersenbrück nach vorne. Am vergangenen Sonntag (18.10.2015) sah er eine gute Leistung seiner Jungs und einen guten Gegner: "Die Mannschaft von TV Bunde hat sich sehr gut verkauft. Es war wirklich ein Arbeitssieg. An Spielwitz hat es bei uns nicht gemangelt. Wir hatten das Spiel die gesamte Zeit in der Hand. Es fehlten aber die entscheidenden Pässe." Umso größer war der Jubel nach dem Führungstreffer von Adrian Ellermann in der 63. Minute. "Die Tore waren für uns eine Erlösung. Auch wie ich dann runter von der Tribüne bin - das war eine Befreiung ohnegleichen. Ich lebe einfach mit der Mannschaft mit. Ich lebe den Fußball."
Auf die Frage ob er auch beim Derby in Melle dabei ist, antwortet Middendorf erwartungsgemäß: "Aber mit Sicherheit. Solche Spiele wünschen wir uns natürlich. Allein schon weil zwei Mannschaften aus dem Osnabrücker Land aufeinandertreffen." Dementsprechend erwartet Hermann einen echten Kracher. Vor allem weil die beste Abwehr (Melle, 12 Gegentore) auf die beste Sturmreihe (Bersenbrück, 31 Tore) der Liga trifft. Der Anheizer verspricht jedenfalls volle Unterstützung: "Wir werden Mann und Maus mobilisieren und da richtig Radau machen." Gut möglich also, dass am Freitag auch wieder das kuriose "Hundehütte, Hundehütte, Hundehütte - Wau, wau, wau" zu hören sein wird.
Autor: Marius Stegemann / FuPa.net
Unter dem Link http://www.fupa.net/liga/landesliga-weser-emskann man den Bericht nachlesen.