Im Rahmen der Mitgliederversammlung des TuS Bersenbrück wurde auch die Frage beantwortet, ob ein Antrag für die Fußball Regionalliga gestellt wurde. Da es aus sportlicher Sicht eher unwahrscheinlich ist aufzusteigen und die Chance als sehr gering angesehen wird, hat sich laut stellvertretendem Vorsitzendem Vincenz Cuylits der Vorstand einstimmig entschieden keinen Antrag zu stellen. Allein für die Antragstellung wären 3.000 Euro aufzubringen. Bei einer Antragstellung hätte man als Voraussetzung unter anderem einen 2,20 Meter hohen Stabgitterzaun rund um das Spielfeldgelände an der Werbebande für rund 20.000 Euro bauen müssen. Der NFV besteht rigoros darauf, dass dieser Teil der Auflagen erfüllt wird. Finanzielle Mittel sind nicht da, um große Sprünge in die Verpflichtung Regionaltauglicher Spieler zu machen. Man müsste mit dem vorhandenen Kader weiterspielen, der auch andere finanzielle Forderungen stellen würde. Sportlich ist aus der Sicht des Vorstandes der Klassenerhalt in der Regionalliga nicht zu schaffen. Es wäre ein Himmelfahrtskommando aus sportlicher und finanzieller Sicht. Auch unter dem Aspekt, dass eine Regionalliga Reform ansteht, wobei aus der fünfzügigen Regionalliga eine vierzügige Regionalliga entstehen soll. Damit wird es noch schwieriger für die schwächeren Mannschaften in der Regionalliga sich zu behaupten und durchzusetzen. Es wird davon ausgegangen, dass weder HSC Hannover noch Eintracht Northeim so stark schwächeln werden, sodass die ersten beiden Plätze vergeben sein dürften. Zudem müsste der TuS Bersenbrück alle seine Spiele gewinnen. Der Vorstand kann keine Empfehlung aussprechen, diesen Weg zu gehen, weil es nicht tragbar ist, sodass der Vorstand einem Aufstieg nicht zustimmen kann. Für die Konsequenzen steht der Vorstand gerade.
Ergänzend teilte Werner Rehkamp mit, dass man derzeit rund 3.600 – 3800 Euro an Abgaben an den Verband zahlen würde für die Schiedsrichter. In der Regionalliga müsste rund 800 Euro pro Heimspiel an den Verband abgeführt werden. Außerdem wäre eine Bankbürgschaft über 16.000 Euro erforderlich, damit der Verband sicher gehen kann, dass der Vereine seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen kann. Ehrenamtlich ist die Arbeit in der Regionalliga nicht zu schaffen. Wir sind am Ende unserer Möglichkeiten in der Oberliga.
Vincenz Cuylits sagte weiter, Regionalliga Fußball ist kein Amateur Fußball mehr, anders als beim Volleyball, sondern Profifußball, wofür man eine professionelle Aufstellung im Verein haben muss, die es hier nicht gibt. Es wird ja schon schwierig jetzt Mitglieder zu finden, die den Fußballvorstand bilden sollen. Man glaubt nicht wie viel administrative Arbeit erforderlich ist, die erledigt werden muss für die 22 Mannschaften im Spielbetrieb. Der Vorstand sieht also keine Notwendigkeit in ein solches Abenteuer einzusteigen, weil die finanziellen Risiken zu groß sind und ein sportliches Desaster droht.
„Die Aussage steht auch nicht zu einem Widerspruch von damals. Denn da wussten wir noch nicht, was alles vom Niedersächsischen Fußballverband vorgeschrieben wurde was den Platz hier betrifft, ergänzte Fleddermann die Aussagen seines Vize.
Karl-Heinz Schnebel wiederum ergänzte die Ausführungen mit folgenden Worten: „Der TuS Vorstand hat auch eine Gesamtverantwortung gegenüber seinen 1.380 Mitgliedern. Der Verein,der auch Sozialarbeit leistet, gerade was Familien mit Kindern anbelangt, muss sich auch bei den sportlichen Aktivitäten älterer Menschen weiter entwickeln, weil da auch Perspektiven möglich sind. Denn die demographische Entwicklung bedeutet, dass die älteren auch viel länger aktiv sein möchten als das in der Vergangenheit war. Wenn das der TuS für die Zukunft fortschreiben will, nämlich die Gesamtverantwortung, dann kann er sich so ein teures Pflaster wie eine Bezahl-Mannschaft im Herrenbereich nicht leisten. Der Vorstand muss alle Abteilungen im Auge behalten.“
Die Aufnahme zeigt den TuS Vorstand während der Mitgliederversammlung, die die Nichtantragstellung ausführlich und nachvollziehbar der Versammlung vermittelte.